Was kostet eine 9-tägige Reise mit dem Auto an die Riviera?
Unser Sommerurlaub 2017 führte Otmar und mich mit meinem Mini Cabrio an die italienische und französische Riviera. Anfang Juni verbrachten wir unvergessliche Tage in den Cinqueterre an der liguruischen Küste. Der Road Trip verlief an der Mittelmeerküste entlang, wo wir einen Zwischenstopp in Portofino einlegten bevor es dann weiter ging nach Nizza. Die Hauptstadt der war unser Ausgangspunkt für Tagesausflüge nach Monte Carlo, St. Tropez und in das Hinterland in die Alpes Maritimes. Die Gorges de Daluis gehört wegen der außergewöhnlichen Gesteins-Färbung zu den schönsten Schluchtstrecken in den Alpen und war auch ein Highlight unseres Road Trips. Da sich gerade jetzt am Jahresanfang viele mit der Urlaubsplanung für den Sommer beschäftigen, möchte ich euch gerne einen Einblick in unsere Reisekosten geben. Die Riviera ist kein billiges Reiseziel, tummelt sich doch dort den ganzen Sommer lang der internationale Jet-Set. Doch eine Reise an die Côte d’Azur ist auch für Ottonormalverbraucher leistbar. Mein Beitrag hier soll ein Anhaltspunkt für die Planung des Reisebudgets sein, falls ihr euch 2018 für einen Road Trip nach Italien bzw. Frankreich entscheiden solltet.
Anreise & Unterkünfte
Hotels
Das Hotel schlägt sich beim Urlaub erfahrungsgemäß mit den höchsten Kosten zu buche. Wir bevorzugen zentral gelegene Unterkünfte mit gehobenem Standard. Für unseren Aufenthalt in den Cinqueterre hat mir in den 5 Dörfern selbst kein Hotel zugesagt, weil es dort auch kaum Parkplätze gibt. Da wir ja mit dem eigenen Auto unterwegs waren, war das natürlich für mich ein wichtiger Punkt bei der Reiseplanung, dass an den Unterkünften Parkplätze zur Verfügung standen. Also sind wir auf Levanto ausgewichen, das nur 5 Zug-Minuten von den Cinqueterre entfernt liegt. Hier haben wir für 2 Nächte im Hotel Carla 3* gewohnt, das sauber und sehr nett war.
In Nizza gestaltete sich die Suche nach einem geeigneten Hotel schon etwas schwieriger, da die Preise dort wirklich zum Teil horrend hoch sind. Die Promenade des Anglais ist die beliebteste Anlaufstelle für Touristen, die Hotels hier sind auch dementsprechend teuer. Das bekannteste und angeblich beste Hotel der Stadt ist das Le Negresco, wo die Nacht ab € 190,–/Person Anfang Juni buchbar ist. Das Geld wollten wir jedoch nicht ausgeben, da wir nicht planten uns viel im Hotel aufzuhalten. Nach einigen Recherchen bin ich auf einen Ableger der NH Hotelgruppe in Nizza gestoßen, mit der ich schon oft gute Erfahrungen gemacht hatte. Das NH Nice 4* liegt im Stadtteil Riquier direkt an der Tram-Station, von der aus man in wenigen Minuten die Altstadt und die Promenade erreicht. Nebenan gibt es ein öffentliches Parkhaus und auf dem Hotel eine Dachterrasse mit Pool sowie einen traumhaften Ausblick über die Stadt. Für uns war das Hotel für 6 Nächte somit die perfekte Wahl. Die Hotels haben wir jeweils mit Frühstück gebucht, abends sind wir immer zum Essen ausgegangen.
- Kosten Hotel Carla 3* in Levanto: € 297,50 (inkl. Ortstaxe) für 2 Personen/2 Nächte
Kosten Hotel NH Nice 4* in Nizza: € 1.277,– (inkl. Ortstaxe und Getränken an der Rooftop-Bar und aus der Minibar) für 2 Personen/6 Nächte
Maut, Kraftstoff, Parken
Da viele meiner Reisen und Ausflüge seit Kindertagen schon nach Italien führten, war ich auf hohe Mautgebühren schon ein wenig eingestellt. In Frankreich gibt es allerdings noch viel mehr Mautstationen als in Italien. Hier ist es ratsam, entweder sehr viel Kleingeld mitzuführen oder die Kreditkarte ständig parat zu haben (inkl. Pin-Code). Wir haben versucht, die Autobahnen so gut es ging zu meiden. Wenn man allerdings zeitlich vorankommen möchte, dann ist das aber natürlich nicht immer möglich. Wir haben alles mit einer Kreditkarte bezahlt, wodurch man dann im Nachhinein auch eine genaue Auflistung der Kosten erhält. In Summe haben wir dafür € 132,10 ausgegeben. Der Tank meines Mini Coopers ist ja nur sehr klein, weshalb wir relativ oft tanken mussten. Die Preise für Benzin und Diesel sind in IT und FRA auch höher als in Österreich. Insgesamt haben wir € 244,40 für Benzin ausgegeben, wobei ich aber anmerken muss, dass wir das Auto von unserer 9-tägigen Reise nur 5 Tage in Gebrauch hatten, die restliche Zeit blieb es in der Garage. Wo wir auch schon beim nächsten Punkt sind. In Italien war der Parkplatz kostenlos beim Hotel dabei, überall sonst mussten wir im Schnitt 20,– pro Tag fürs Parken berappen. In Portofino, dem teuersten Fischerdorf der Welt, haben wir für 2 Stunden € 11,00 hingeblättert. In Summe haben wir € 120,– in Frankreich fürs Parken ausgegeben
- Kosten Maut: € 132,10
- Kosten Kraftstoff: € 244,40
Kosten Parken: € 120,–
Essen & Trinken
Der wichtigste Punkt im Urlaub (neben Erholung und Entspannung) ist für mich gutes Essen. Ich liebe es, mich durch die landestypische Küche zu kosten, das ist es, was das Reisen für mich ausmacht. Wir sind immer auf der Suche nach netten Restaurants und einladenden Lokalen. Ich recherchiere zum Teil vorab, wo man denn gut Essen gehen kann. Vielfach informieren wir uns aber an der Rezeption oder fallen einfach in ein Lokal, das uns sympathisch ist. Generell lassen wir es uns im Urlaub aber gutgehen und sind da auch nicht knausrig. Wir haben auf unserer 9-tägigen Reise viel, weniger gut, ausgezeichnet, teuer und auch manchmal sehr günstig gegessen. Das billigste (aber nicht gerade berauschendste) Essen für 2 Personen hatten wir für € 35,–.
Für die teuerste Mahlzeit – welche aber auch wirklich die beste und jene im schönsten Ambiente war – legten wir € 100,– hin (f. 2 Pers.). Meine Restauranttips für Nizza gibt es übrigens in einem eigenen Beitrag nachzulesen. In Summe haben wir € 827,– für Essen ausgegeben, wo aber auch Obst, Snacks und Eis sowie die Getränke zum Essen dazugezählt werden. Für Kaffees, Frappés und Wasser aber auch Cocktails am Abend zwischendurch haben wir € 105,– ausgegeben. Das teuerste Pflaster ist übrigens Monte Carlo, wo wir im Café de Paris für 4 Getränke und 2 Mini-Sandwiches € 89,– hingelegt haben. Dafür sind wir aber auf der Terrasse mit Blick auf das berühmte Casino gesessen und haben alle Luxusschlitten aus nächster Nähe bestaunen können, die in Monaco dauernd ihre Runden ziehen. Dieses Café ist einer DER Hotspots mit dem höchsten Promi-Faktor an der Riviera und seit 1868 eine echte Institution. Die Brasserie des Cafés ist die bekannteste Adresse für ein “Rendez-vous” in Monaco.
- Kosten Essen: € 827,–
- Kosten Getränke: € 105,–
Sightseeing, Souvenirs & sonstige Ausgaben
Wir haben auf dieser Reise kein Museum oder sonstige Attraktionen besucht. Vielmehr stand für uns einfach das Erkunden der Orte und Städte und für mich das Fotografieren im Vordergrund. Wir haben Nizza teilweise zu Fuß und mit der Tram erkundet. Nach Monaco sind wir von Nizza aus mit dem Zug gefahren und auch in Monte Carlo haben wir uns vorwiegend die Stadt und den Hafen (mit den vielen Yachten angesehen). Obwohl ich ein Fan von Hop on Hop off Touren bin, haben wir in Monte Carlo darauf verzichtet, da uns diese nicht zusagten. Die Kosten für Sightseeing belaufen sich daher vorwiegend auf Ausgaben für öffentliche Verkehrsmittel, die € 102,40 betrugen.
Souvenirs kaufen wir im Urlaub immer, nicht nur für unsere Daheimgebliebenen, sondern auch für uns selbst. Ich mag es einfach, mir ein Andenken aus dem Urlaub oder von einer schönen Reise mitzunehmen. In Italien haben wir gar nichts gekauft, dafür haben wir in Frankreich aber voll zugeschlagen. Bei meinem Lieblings-Parfümeur Fragonard glühte die Kreditkarte. Außerdem liebe ich ja Märkte und am Cours Saleya in Nizza kauften wir Kräuter, Lavendelhonig und Keramik. Insgesamt haben wir € 238,– für Souvenirs ausgegeben.
Zu sonstigen Ausgaben zähle ich einen Einkauf in der Apotheke (€ 21,–) weil ich ohne Französischkenntnisse keine Drogerie fand und die Gebühren für 2 Strandbetten in Antibes für einen Tag am Meer (€ 28,–). Außerdem haben wir im Hotel insgesamt € 25,– Trinkgelder gegeben.
- Kosten Sightseeing: € 102,40
- Kosten Souvenirs: € 238,–
Sonstige Ausgaben: € 74,–
In Summe hat uns dieser 9-tägige Cabrio Road Trip € 3.417,40 gekostet, was einem Preis/Person von € 1.708,70 entspricht. Dabei ist zu bedenken, dass die Côte d’Azur eine der exklusivsten und teuersten Gegenden Europas ist. Einsparungspotential hätte es natürlich genug gegeben, aber wie gesagt drehen wir im Urlaub nicht jeden Euro dreimal um bevor wir ihn ausgeben. Solltet ihr jedoch über ein geringeres Budget verfügen, dann habe ich zusammenfassend folgende Spartipps:
- meidet in Monte Carlo das Café de Paris (wir fanden es aber trotz der hohen Preise großartig dort)
- stillt euren Hunger in einer Boulangerie (Art Bäckerei, wo es auch belegte Sandwiches usw. gibt) statt in schönen Restaurants
- das Hotel muss natürlich nicht eine 4*-Kategorie sein
- der Aufenthalt kann natürlich auch verkürzt werden
- auf Souvenirs und aufs Shoppen zu verzichten schont auch das „Börserl“
Du willst noch mehr über die Côte d’Azur lesen? Ich habe folgende Klicktipps für dich:
- Katrin schreibt auf ihrem Blog Côte d’Azur unlimited ausschließlich über Insidertipps für die Côte d’Azur
- für einen Ausflug ins Hinterland kann ich dir die Bergstrecke Gorges de Daluis in den französischen Alpen empfehlen
- verpasse nicht meine Tipps für Restaurants und das Nightlife in Nizza oder
- meine Tipps für eine Städtereise nach Nizza
- außerdem habe ich die 5 schönsten Orte an der Riviera für dich zusammengefasst
Hat dir mein Beitrag gefallen und findest du die Aufstellung der Kosten übersichtlich? Wie ist deine Meinung zu dem Reisepreis? Hättest du das so erwartet? Würdest du jetzt auch mal einen Road Trip an die Riviera machen wollen?
Ich bin schon sehr gespannt auf dein Feedback. Lass es mich in den Kommentaren wissen! Es würde mich freuen, wenn ich dir eine Reise nach Nizza oder in die Cinqueterre schmackhaft machen konnte.
Alles Liebe,
Anita
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Bei diesem Text handelt es sich um persönliche Erfahrungen, die eine werbende Wirkung haben könnten, ohne dass ich von irgendeinem Unternehmen dafür beauftragt oder bezahlt wurde!
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10 Kommentare
Liebe Anita,
wow, was für eine schöne Route. Ich wusste allerdings nicht, dass die Côte d’Azur so hochpreisig ist. Allerdings ist es bestimmt großartig diese Strecke mit dem Cabrio zu befahren. Das klingt so, als müsste man dir das definitiv nachmachen. 😉
Viele liebe Grüße
31. Januar 2018 at 17:48Kathi
Liebe Kathi,
16. Februar 2018 at 22:35es gibt sicher günstigere Unterkünfte an der Côte d’Azur als unser Hotel, aber vor allem das Essen gehen ist wirklich sehr teuer dort. Aber trotzdem sollte man Nizza, St. Tropez, Cannes oder Monaco schon einmal gesehen haben!
Liebe Anita,
27. Januar 2018 at 14:21das ist eine wunderbare Aufstellung der Kosten! Ich mache das auch immer, allerdings derzeit nur für mich (vorher/nachher = Theorie/Praxis). Die Gegend ist einfach wunderschön und ich hoffe, auch in absehbarer Zeit in diese Ecke reisen zu können.
Liebe Grüße
Elena
Hallo Elena,
16. Februar 2018 at 23:14obwohl du ja ein großer Italien Fan bist, wird dir Südfrankreich sicher auch sehr gut gefallen. Und ich finde es immer interessant, zu vergleichen, wie unterschiedlich teuer Urlaube oder Reisen in verschiedenen Ländern sein können. Deshalb möchte ich diese Reisenkostenaufstellungen auch gerne beibehalten, weil das meine Leser offenbar auch sehr schätzen.
Liebe Antia,
24. Januar 2018 at 16:12eine schöne, informative Übersicht. Wir sind auch Roadtrip Fans und planen jetzt in den Frühlingsferien auch (wieder) einen Roadtrip durch einen Teil von Norditalien. Wir haben auch – mit vielen Bloggern – eine ultimative Roadtripmap erstellt. Wenn ich das richtig gesehen habe, ist dieser Roadtrip da noch nicht gelistet… würde aber natürlich sehr gut in die Karte passen. 🙂 Schaut mal hier: https://www.spaness.de/blog/die-schoensten-roadtrips/ – wenn ich euch da mit einfügen darf/soll, genügt eine kurze Info, dann trage ich euch da als Tipp gern mit ein.
Viele Grüße, Tanja
Hallo Tanja!
6. März 2018 at 20:43Danke – deine Übersicht ist ja echt ganz toll und praktisch für Fans von Autoreisen! Da werde ich mich auch gleich für Italien einmal gründlich einlesen bei dir. GLG Anita
Hallo Anita,
24. Januar 2018 at 12:39ja, die Riviera habe ich auch als nicht ganz billig in Erinnerung… Je nach Saison und falls zusätzlich Events stattfinden, fand ich es teils echt schwer, noch überhaupt ein Zimmer zu finden! Die Region ist traumhaft schön und ich schaue da dann auch nicht so sehr aufs Geld, wobei ich manchmal echt spare, indem ich mir in einer Patisserie oder Boulangerie was kaufe und auf einer von der Sonne beschienen warmen Mauer oder in einem Park sitzend esse. Dann bleibt mehr Geld für eine Bootsfahrt oder etwas in der Art übrig. Das mag ich, wenn ich schon mal am Meer bin…
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
6. März 2018 at 20:47du liegst damit genau richtig: im Urlaub nicht aufs Geld schauen, sich aber manchmal wie ein Local Hero benehmen: denn ich habe das in Frankreich auch beobachtet, dass sich die Einheimischen gerne in der Boulangerie stärken. Und ich habs auch zwischendurch gemacht 🙂
Liebe Anita, wir waren in den 90ern viele Sommer den ganzen Juli an der Cote azur und ich weiß wie teuer es dort ist. Trotzdem möchte ich diese wunderschöne Zeit nicht missen. In Monaco war ich einmal auf eine Geburtstagsfeier eingeladen, das hat alles Vorstellbare an Luxus und High Society gesprengt. Bis bald, liebe Grüße aus Salzburg Claudia
22. Januar 2018 at 7:29Liebe Claudia,
6. März 2018 at 20:49das muss ja eine wahnsinnig tolle Erinnerung sein… Bei sowas würde ich gerne mal Mäuschen sein. Dabei wohl eher nicht, ich glaube ich würde mir zu sehr wie Cinderella vorkommen 😉