Madeira, die Insel des ewigen Frühlings ist ein wahres Natur- und Wanderparadies, auf der ich eine Woche Wanderurlaub mit Wanderfreunden verbracht habe. Die Insel verzaubert mit mystischen Orten, üppiger Vegetation und landschaftlicher Vielfalt. Ein absolutes Highlight auf Madeira ist jedoch die Kulinarik. Bevor es Beiträge zum Wanden auf Madeira hier auf meinem Blog geben wird, möchte ich dir erzählen, welche Spezialitäten du auf der Blumeninsel keinesfalls verpassen darfst.
Die Insel Madeira liegt 951 km südwestlich von Lissabon im Atlantischen Ozean und ist eine autonome Region des portugiesischen Festlandes. Der portugiesische Einfluss auf die madeirische Küche ist unverkennbar. Dennoch gibt es einige Spezialitäten, die ganz typisch für Madeira sind und die jeder Besucher der Insel unbedingt probieren muss.
Vorspeisen
Üblicherweise wird Brot eingestellt, das typische Bolo do Caco. Manchmal gibt es aber auch kleine Teller mit Oktopus-Salat, oder Oliven mit Lupinenkernen.
Bolo do Caco
Unser aller absoluter Favorit auf unserer Wanderreise war dieses Fladenbrot mit Knoblauchbutter. Es wird aus Süßkartoffeln, Mehl, Hefe, Wasser und Salz hergestellt und auf einer Steinplatte gebacken. Vor allem nach langen Märschen haben wir uns richtig auf das Brot gestürzt, das auch schnell sättigt.
Suppen und Eintöpfe
Die „Cocina madeirense“ ist auch bekannt für deftige Suppen und Eintöpfe. Klare Suppen werden hier fast gar nicht angeboten sondern eher Cremesuppen aus Süßkartoffeln, Karotten, Kohl oder Gemüse-Allerlei.
Echte Liebhaber von Fisch und Meeresfrüchten dürfen sich eine frische Caldeirada de Peixe nicht entgehen lassen. Dieser Fischeintopf besteht aus Muscheln, Langusten, Fischstücken, Krabben, Kartoffeln, Paprikastücken und Zwiebeln.
Nach der Suppe geht es deftig mit einer Hauptspeise aus Fisch oder Fleisch weiter.
Hauptgang
Espada
Der schwarze Degenfisch lebt in bis zu 1.700 m Tiefe im Atlantik zwischen den Bermudas, Neufundland, Island und Madeira. In den tiefen Gewässern ist der schwarze Degenfisch kupferfarben. Erst beim Fang bekommt er durch die rasche Druckveränderung seine schwarze Farbe. Gefischt wird er mit Angeln mit einer Leine von 1500 m Länge. Dieser Fisch wird ausschließlich auf Madeira gefangen und als Speisefisch angeboten.
Serviert wird er traditionell als Espada com Banana, also mit Banane oder aber auch als Espada com Vinho e Alhos, das ist mit Knoblauch auf Weinsauce. Zum Espada werden Salat, Kartoffeln und Milho frito gereicht. Diese köstlichen Würfel sind gebratene oder frittierte Polentastücke.
Leckeren Espada gibt es bei Papa Manuel do Lido in Funchal (Praceta do Lido, Promenade, Funchal) oder im Höhlenrestaurant Grutas do Faiol in der Nähe von Santana.
Espetada
Auch Fleisch-Liebhaber kommen auf der Insel im Atlantik nicht zu kurz. Das beste und berühmteste Gericht ist der Fleischspieß Espetada. Das Fleisch wird auf einem Eisenspieß gegrillt und mit einer leckeren Marinade aus Knoblauch, Salz, Lorbeer und Öl gewürzt. Den Espetada gibt es als Rindfleisch-Spieß mit Filetstücken oder als Hühnerspieß (Espetada de Frango). In den Lokalen gibt es eigene Eisengestelle, wo der Spieß aufgehängt wird.
Viele ausgezeichnete Espetada Restaurants gibt es in Estreito de Camara de Lobos, aber auch in der Altstadt von Funchal haben wir bei Venda da Donna Maria (Rua de Santa Maria 51) leckeren Espetada gegessen. Als Beilagen werden auch wieder die Polentawürfel, Pommes und Salat gereicht.
Bife de atum
Neben dem Degenfisch werden auf Madeira auch sehr viele Thunfisch-Steaks gegessen. Dieser wird gegrillt und mit einer typischen Madeira-Sauce aus Wein und Knoblauch aufgetischt. Auch zum Thunfisch gibt es Salat, Kartoffeln oder die Milho fritos (Würfel aus Maismehl). Wir haben diesen köstlichen Thunfisch in Porto da Cruz im Restaurant Praça do Engenho in Porto Cruz und bei Papa Manuel do Lido in Funchal (Praceta do Lido, Promenade) gegessen. Beide Lokale sind sehr empfehlenswert.
Dessert und Getränke
Als Sombresa (Nachspeise) gibt es oft Karamellcremes wie die Leite Creme oder den Pudim Flan. Wer es gerne „zimtig“ mag, der wird den Arroz Doce lieben. Eine typische Süßspeise (die wir allerdings nur zum Rum getrunken haben) ist der Honigkuchen Bolo do Mel. Diesen gibt es auch in den Geschäften und Souvenir-Läden überall zu kaufen. Nach dem Essen gibt es eine Bica, das portugiesische Pendant zum italienischen Espresso.
Getrunken wird zum Essen natürlich Wein, meist vom Festland. Es gibt köstliche, fruchtige Weißweine, am besten hat uns der „Vinho Verde“ geschmeckt. Der bekannte Madeira-Wein fungiert als Aperitif oder Digestif, schmeckt sehr süß und erinnert an den Geschmack von Sherry.
Ein weiteres Getränk auf Madeira ist natürlich auch Poncha, eine Mischung aus Zuckerrohschnaps, Zitronensaft und Honig (klassisch), es gibt auch andere Variationen. Mehr als zwei dieser Poncha verträgt man aber kaum, der haut nämlich ganz schön rein. Die urigste Poncha-Bar auf Madeira ist die Taberna da Poncha in Serra d’Agua im Ribeira Brava. Hier werden die Früchte für den Poncha per Hand zerstampft und das Rumgetränk frisch gemixt.
Ginja ist ein typischer Likör, der aus Kirschen hergestellt wird. In den meisten Bars im Hinterland wird selbst gemachter Ginja ausgeschenkt, der etikettenlos griffbereit hinterm Tresen steht.
Warst du schon einmal auf Madeira? Was hat dir dort am besten geschmeckt? Welche Speisen kannst du noch empfehlen? Ich freue mich über deine Kommentare.
9 Kommentare
[…] eine Woche auf Madeira zum Wandern. Ich habe auf meinem Blog schon darüber informiert, was du auf Madeira essen und trinken musst. Für Kreuzfahrer, die nur 1 Tag auf der wunderschönen Insel verbringen, habe ich ebenfalls […]
25. Juni 2017 at 19:44Hallo Anita, toller Beitrag. Habe allerdings zwei Fragen: ist wandern auf Madeira Pflicht oder kann man da auch nur zum Essen hinfahren…? 😉 Gibt es einen Unterschied zwischen einem Schwert- und einem Degenfisch bzw. ist er Pez Espada auf Madeira eine spezielle Art ? LG, Eddy
14. Mai 2017 at 13:35Mir ist gerade richtig das Wasser im Mund zusammen geronnen beim Lesen dieses Berichtes. Ich glaube ich muss unbedingt mal nach Madeira, allein schon wegen des Essens – ich liebe Meeresfrüchte über alles und das Knochblauchbutter Fladenbrot wäre auch ganz nach meinem Geschmack. Vielen Dank für diesen tollen – und hungrig machenden – Bericht!
Liebe Grüße aus Peru
12. Mai 2017 at 19:45Liebe Anita,
mein Gott, sieht das alles lecker aus. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich jetzt unglaublichen Hunger habe, oder? 🙂
Mein Favorit ist übrigens auch das Bolo do Caco. Es ist so einfach und doch so genial. 🙂
Vielen Dank für den tollen Artikel.
Viele liebe Grüße
12. Mai 2017 at 16:06Kathi
Danke für diesen tollen Foodguide! Es ist erstaunlich wie sehr sich die spanische Küche in den Regionen unterscheidet, das war mir gar nicht bewusst.
12. Mai 2017 at 0:47Liebe Grüße
Jessica
Oooh sieht das lecker aus! Da schmeckt man fast direkt den Urlaub, nur beim Anschauen deiner Bilder 🙂 scheint, als hättest du die Zeit da echt genossen 🙂
Alles Liebe,
12. April 2017 at 19:14Sabrina
Hallo liebe Sabrina, die Reise war ein absolutes Highlight 🙂 Viele liebe Grüße nach Salzburg :*
13. April 2017 at 8:03Das sieht ja alles wieder hinreissend aus! Noch was Gutes: in Madeira nimmt man nicht zu. Zu viel ist man unterwegs, oder? Jedenfalls habe ich da sogar abgenommen, ständig auf den Beinen :-))) Bin schon gespannt auf deinen Bericht über die Insel. VLG Marion
12. April 2017 at 18:07Liebe Marion, ich hab zwar nicht zugenommen – aber weniger zeigt die Waage trotz täglichen 5-Stunden-Wanderungen auch nicht an 😉 zu gut waren Wein und Poncha. LG, Anita
13. April 2017 at 8:01