Werbung / Kooperation mit dem Lerchenhof in Hermagor
Ich habe Hans im Glück kennengelernt und „richtig Schwein“ gehabt. Hans ist aber nicht so blöd wie der Hans aus Grimms Märchen. Er hat sein Schwein nämlich behalten und anstatt es gegen eine Gans zu tauschen, stellt er daraus das köstlichste Produkt her, was Kärnten zu bieten hat: den Gailtaler Speck g.g.A. (geschützte geografische Angabe). Und warum ich „Schwein gehabt“ habe? Weil ich Hans Steinwender über die Schulter schauen durfte und in die Tradition der Herstellung des urspunggeschützten Gailtaler Specks g.g.A eingeführt wurde. Und diese herrliche Spezialität dann auch noch verkosten durfte.
Der Lerchenhof: Traditionsbetrieb ist offen für neue Ideen
Hans Steinwender ist Schlossbesitzer, Landwirt und ein „Tüftler“. Allen voran ist er aber ein Mensch, der sehr viel Wert darauf legt, alten Traditionen neues Leben einzuhauchen. Er betreibt mit seiner Frau Gerhild das Schlosshotel Lerchenhof in Untermöschach bei Hermagor. In der Küche wurde immer schon auf die Verwendung regionaler Produkte Wert gelegt. Als Küchenchef gibt nun Sohn Johann den Ton an, der viele Jahre weltweit als Koch unterwegs war. Er hat mit seinem Papa die Idee der „Null-Kilometer-Philosophie“ geboren. Johann hat sich voll und ganz der Slow Food Bewegung verschrieben, die das „Lebensmittelhandwerk“ fördert. Statt industriell erzeugter Waren werden regional-typische Lebensmittel aus kleinen und bodenständigen Betrieben verwendet.
Slow Food Konzept
Diese Philosophie wurde vom Piemonteser Carlo Petrini begründet. Diese norditalienische Region gilt als Wiege und Hochburg der Slow-Food-Bewegung. Hier findet auch alle 2 Jahre eine wunderbare Slow Food Messe statt. Meine Lieben Bloggerkolleginnen Verena und Claudia haben sie 2016 besucht und darüber auf ihren Blogs berichtet.
Geht es nach Petrini, so müssen Lebensmittel gut, sauber und fair sein. Neben einem hervorragenden Geschmack wird also darauf geachtet, dass die Produkte ökologisch (aber nicht zwingend biologisch) hergestellt werden und der Produzent auch einen fairen Preis dafür bekommt. Weltweit gibt es mittlerweile schon rund 100.000 Mitglieder der Slow-Food-Bewegung in 130 Ländern.
Das Kärntner Gailtal ist weltweit die erste Slow Food Travel Region. Dahinter steckt ein Pilotprojekt, welches es Genussreisenden ermöglicht, den Produzenten über die Schulter zu gucken und nicht nur meine wunderschöne Heimat kennen lernen zu können, sondern auch die Menschen, die hinter den Produkten stehen. Slow Food Travel ermöglicht eine Reise in das köstlichste Eck Kärntens, wo du vom Brotbacken bis zum Bierbrauen alles miterleben darfst. Alle Infos über die Betriebe des Conviviums Alpe Adria gibt es auf der Webseite der Slow Food Travel Alpe Adria.
gelebte Regionalität, Achtsamkeit und Nachhaltigkeit
Während ich also Hans so lausche, wie er liebevoll von der Geschichte des kleinen Schlosses und seiner Unternehmensphilosophie erzählt, kommt mir immer wieder ein Begriff in den Sinn, der sein ganzes Tun umfasst: Achtsamkeit. Diese innere Einstellung, alles bewusst wahrzunehmen, was einem begegnet. Die Bereitschaft im Hier und Jetzt zu leben, dem Moment Aufmerksamkeit zu schenken und bewusst zu genießen.
Bei Familie Steinwender steht ein liebevoller Umgang mit den Produkten und Lebensmitteln an oberster Stelle. Die Steinwenders kennen alle 65 Lieferanten und Produzenten und wissen über die Herkunft ihrer Produkte und Zutaten bestens Bescheid. Regionalität ist hier gelebte Selbstverständlichkeit. Die Liebe zum Detail wird auch so an die Gäste weitergegeben und kommuniziert. Jeder Gast hat die Möglichkeit, sich selbst davon zu überzeugen. Eine eigene „Spielwiese des guten Geschmacks“ ziert als Wandgemälde das Restaurant und informiert die Gäste über alle Lieferanten des Lerchenhofs.
Die Bewirtschaftung von Grund und Boden erfolgt in genauer Abstimmung mit der Speisekarte. Gekocht wird saisonal mit regionalen Zutaten. Bei der Speckproduktion wird alles dahingehend optimiert, dass jedes Teil vom Schwein verwertet werden kann. Der Speck von Familie Steinwender erfüllt alle strengen Auflagen eines EU-geschützten Qualität-Produktes.
Ein Ferkelring garantiert, dass die Schweine ausschließlich aus dem Gailtal stammen. „Gib dem Produkt Zeit“ ist das wichtigste Credo von Hans. Seine Ferkel reifen langsam heran, bis sie nach 10 – 12 Monaten das Schlachtgewicht von ca. 160 – 200 kg erreicht haben. In dieser Zeit bekommen die Tiere nur Gerste, Mais, Gras und Heu, zu fressen, was alles aus der Landwirtschaft von Familie Steinwender stammt. Die Schweine verbringen ein glückliches Leben im Stall bevor sie im eigenen Schlachthof von Familie Steinwender weiterverarbeitet werden. Hier gibt es keine kilometerlangen, grausamen Tiertransporte für die Schweinderln.
Die verschiedenen Speckteile werden mit Kräutern aus der Region und Meersalz gewürzt bevor sie für ein paar Wochen ins Surbad kommen. In der hauseigenen Selchkammer wird der Speck dann 2 bis 4 mal über Buchenspäne geselcht. Das spezielle Klima im Gailtal mit der hohen Luftfeuchtigkeit und dem mediterranen Einschlag sorgt für die besondere Geschmacksnote unserer regionalen Köstlichkeit. Das wichtigste dabei ist die Wiederentdeckung der Langsamkeit. Gut Ding braucht Weile, und so reift der Speck im Lerchenhof 6 bis 8 Monate, bis er angeschnitten werden kann.
Schwein gehabt: Verkostung des Gailtaler Specks
Im Anschluss an die wunderbare Geschichte rund um die Speckproduktion und die Hofführung von Hans habe ich echt „Schwein gehabt“. So heißt nämlich der Slow-Food-Travel Baustein beim Lerchenhof. Hier darf die Verkostung unseres Gailtaler Kulturgutes natürlich nicht fehlen. Und spätestens da bekommst du auch den Tüftler Hans zu spüren/schmecken. Neben dem traditionellen Gailtaler Speck g.g.A gibt es auch noch seinen Wurzelspeck (gebraten), Heuspeck (mit Wiesenkräutern) und Weinspeck (mit zarter Wein-Note) als krönenden Abschluss. Bis zur Vollendung der Geschmacksnoten hat er oft jahrelang an den Sorten getüftelt. Jede Sorte ist eine echte Herzensangelegenheit von Hans.
Wenn du also einen echten und perfekten Gailtaler Speck g.g.A. verkosten möchtest, und dich auch noch interessiert, wie dieser genau hergestellt wird, dann musst du Familie Steinwender am Lerchenhof besuchen. Ganz toll finde ich auch sein Angebot „Faszination Speck“, das im Frühling und Herbst buchbar ist. Hier kannst du in 3 Tagen gemeinsam mit Hans deinen eigenen Speck herstellen, den du dann nach der Reifezeit frei Haus geliefert bekommst.
Jedes Jahr am ersten Juniwochenende findet übrigens das legendäre Gailtaler Speckfest in Hermagor statt. Ein echtes Erlebnis für Genuss-Reisende und Fans von Speck, Frigga & Co.
Ich hoffe, ich konnte dir den Mund auf unsere Kärntner Spezialität, den Gailtaler Speck g.g.A wässrig machen und du wirst vielleicht sogar einmal deinen eigenen Speck mit Hans bei uns im Gailtal herstellen?
Alles Liebe, Anita
Der Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Familie Steinwender vom Lerchenhof bei Hermagor.
Herzlichen Dank für die Einladung zum Slow Food Travel Erlebnis „Schwein gehabt“.
6 Kommentare
Liebe Anita, der Beitrag ist für mich fast unzumutbar, da sind mir beim ersten Bild schon die Tränen gekommen. Ich hab immer so gerne Speck gegessen und das ist leider ein NoGo. Was würde ich jetzt für ein frisches Schwarzbrot mit Speck geben? Ich war heuer auf eine Slow food Reise eingeladen, konnte aber leider zeitlich nicht, kommendes Jahr aber hoffentlich. Liebe Grüße, bis bald, Claudia
7. September 2017 at 13:00Wow, das klingt echt super, da kriegt man gleich Hunger, besonders, wenn man , wie ich, schon lange der „Faszination Speck“ verfallen ist.
Aber der Slow-Food-Ansatz, der auch den Fokus auf Regionalität und Achtsamkeit legt gibt der ganzen schweinischen Köstlichkeit noch eine ganz neue Dimension.
Ich würde mich auch freuen, noch mehr über den „Slow-Food-Travel“-Aspekt des Gailtals zu lesen und über das nächste Speckfest erwarte ich auf jeden Fall einen Bericht.
Viele Grüße,
7. September 2017 at 12:53Nina
Absolut! Du hast mir sowas von den Mund wässrig gemacht. Schon seit dem ersten Foto lief mir alles im Mund zusammen. 😉 Ich liebe ja Speck und ich bin total begeistert von dem Slow Speck. 🙂
Du machst mir immer mehr Lust drauf, mal endlich deine Heimat kennenzulernen. Wusste auch gar nicht, dass Slow Food seinen Ursprung in Italien hatte und das Gailtal Vorreiter in Sachen Slow Food ist. Ich bin begeistert und muss jetzt unbedingt mal ins Gailtal.
Danke dir sehr für diesen tollen Tipp.
LG Daniela
28. August 2017 at 20:06Hallo Anita,
27. August 2017 at 22:19wow! Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich davon lese oder erlebe, wie Menschen für ihre Sache brennen, wie sie Traditionen bewahren, andere teilhaben lassen und sich einer Sache verschreiben. Der Lerchenhof scheint ein besonderer Ort zu sein und richtig guter Speck, das ist echt eine Spezialität!
Und vom Wiesenkräuterschnaps würde ich auch sofort was probieren!
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Anita,
25. Mai 2017 at 7:01Ein toller Beitrag. Nächstes Jahr kommst mit nach Mailand! Soooo schön dort. Wunderbares Ambiente in historischer Umgebung. Wahnsinn!
Bussi, Verena (www.verenakocht.at)
Liebe Verena! Das hört sich ganz toll an! Das machen wir 🙂 Viele liebe grüße nach Wien
25. Mai 2017 at 7:06!