mit dem Vaporetto durch die Lagune
Venedig: einst Handelszentrum, Stadt der Künstler und seit 1987 UNESCO Weltkulturerbe. Und für viele ist die Lagunenstadt eine der romantischsten Städte der Welt. Leider ist sie inzwischen auch eine der beliebtesten Touristenmagnete weltweit. Venedig ist trotzdem wunderschön und auf alle Fälle einen Besuch wert. Denn etwas abseits der Hauptsehenswürdigkeiten ist die Stadt sehr charmant und hält viele Überraschungen bereit. Ihr möchtet einmal wie Donna Leons Commissario Guido Brunetti durch die Gassen streifen? Kein Problem, denn auch wenn man nur einen Tagesausflug nach Venedig plant, ist es möglich, die ganze Lagune mit den vielen weiteren Inseln zu erkunden. Nämlich mit dem Wasserbus, oder Vaporetto wie es auf Italienisch heißt.
Anreise nach Venedig
Das Wichtigste zuerst: ich rate unbedingt davon ab, mit dem eigenen Auto nach Venedig zu reisen. In der Stadt selbst gibt es nur wenige Parkhäuser und diese sind natürlich extrem teuer. Von Österreich aus gibt es nach Tronchetto gute Verbindungen mit dem Bus der ÖBB oder dem Zug. Auch private Busanbieter fahren vor allem in den Sommermonaten von Kärnten aus regelmäßig nach Venedig. Wer unbedingt selbst mit dem Auto anreisen möchte, der sollte nach Punta Sabbioni fahren, und dort für € 7,00 pro Tag das Auto parken und mit dem Wasserbus nach Venedig schippern. Aber Vorsicht: auch in Punta Sabbioni herrscht morgens großer Andrang, davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen.
Das 24 h-Ticket (Biglietto turistico) kostet € 20,–/P., das 2-Tagesticket € 30,–/P. Alle weiteren Infos findet man auf der Seite vom Venezianischen Tourismusbüro
Markusplatz
Der Piazza San Marco (Markusplatz) ist die erste Anlaufstelle für alle Stadtbesucher. Hier tummeln sich wirklich Menschenmassen und es ist Vorsicht geboten, um Mitreisende, Kinder oder den Partner nicht zu verlieren. Auch vor Taschendieben muss man sich hier natürlich in Acht nehmen. Er ist auch Verkehrsknotenpunkt, am Markusplatz kommt nahezu jedes Vaporetto an und von hier kommt man auch überall hin.
Sightseeing in Venedig
Wer wirklich nur einen Tagesausflug nach Venedig macht, der sollte darauf verzichten sich stundenlang vor dem Dogenpalast oder der Markuskirche die Füße in den Bauch zu stehen. Stattdessen sollte man durch die Stadt streifen, sich treiben lassen – oder mit dem Menschenstrom mitschwimmen. Kommt darauf an, wo man gerade ist. Richtig heftig ist es wie zuvor erwähnt am Markusplatz und rund um die Rialtobrücke. Doch oft ist es nur wenige Gassen von hier entfernt schon viel entspannter und total nett. Im ruhigeren Stadtteil Cannaregio, trifft man tatsächlich noch auf Einheimische.
Wer zu viel Geld übrig hat, kann es entweder auf mein Konto überweisen (Konto-Nr. auf Anfrage) oder es für eine Gondelfahrt in Venedig ausgeben. Ich mag vielleicht etwas unromantisch sein, aber es gibt spannendere Möglichkeiten, um eine Stadt zu erkunden. Also ich glaube nicht, dass dies zu den Dingen dazugehört, die man einmal im Leben gemacht haben muss. Obwohl die Gondolieri durchaus nett zum Anschauen sind.
Essen in Venedig
Ja, das ist leider so ein leidiges Thema. Touristenfallen, überteuerte Restaurants, schlechtes Preis-Leistungsverhältnis. Das gehört leider auch zu Venedig. Ich empfehle einfach, sich mit Snacks durchzuschlagen, statt ein Restaurant zu gehen. Cicchetti sind typische venezianische Häppchen – ähnlich den spanischen Tapas. Man bekommt sie in Weinbars in unterschiedlichsten Varianten und sie werde pro Stück bezahlt. Wer gemütlich und in Ruhe essen gehen möchte, sollte auf das Umland oder eine der anderen Inseln ausweichen.
Einen heißen Tipp für eine ausgezeichnete Ostaria gibt es bei Bloggerin Verena!
Murano
Die Insel ist bekannt für die Tradition der Glaskunst. Wobei es aber nicht sicher ist, ob man in den Auslagen überall selbstgemachte Stücke oder Importware aus China findet. Auf jeden Fall ist Murano im Vergleich zu Venedig schon viel ruhiger. Hier tut sich zwar nicht besonders viel, aber ein gemütlicher Kaffee im Schatten eines Lokals oder ein Getränk zwischendurch geht immer. Zwischen Venedig und Murano liegt San Michele, die Friedhofsinsel. Leider habe ich es bis jetzt noch nie dorthin geschafft, aber ich möchte mir diese unbedingt mal anschauen.
Burano
Die schönste Insel in der Lagune von Venedig ist definitiv Burano mit seinen bunten Häusern in allen Farben. Die Männer von Burano lebten vom 16. bis zum 18. Jahrhundert vorwiegend von der Fischerei. Die Legende erzählt, dass die Farbgebung der Häuser der Orientierung der Fischer diente, die bei Nebel oder nach durchzechter Nacht ihre Insel und ihr trautes Heim anhand der Farbe ausmachten. Die Frauen entwickelten im 16. Jahrhundert eine eigene Technik der Spitzenstickerei. Auch heute noch findet man auf den Hauptplätzen überall Geschäfte mit Spitzenstickereien. Wer Hunger hat, sollte aber besser nicht in Burano ein Restaurant besuchen. Hier sind die Preise noch höher als in Venedig.
Fazit
Also schnell noch einmal zusammengefasst: Venedig ist wunderschön und trotz aller Touristenmassen einen Besuch wert. Die Anreise mit dem eigenen Auto sollte man vermeiden, stattdessen die Öffis in Anspruch nehmen oder von Punta Sabbioni aus mit dem Vaporetto fahren. Statt essen gehen sollte man in Venedig eher „snacken gehen“ und sich den Bauch mit Cicchettis vollschlagen. Murano ist sehr nett und beschaulich, vor allem Burano ist wirklich sehenswert.
Du interessierst dich für weitere Tipps für die Venezianischen Inseln? Dann gefällt dir wahrscheinlich auch mein Beitrag zu einem Ausflug nach Burano und Murano. Wenn dir dieser Beitrag gefällt, dann merke ihn dir doch auf Pinterest.
Wer war schon öfters in Venedig und hat weitere Tipps parat? Was gehört bei jedem Venedig-Aufenthalt unbedingt dazu? Ich freue mich über eure Kommentare.
Alles Liebe, Anita
7 Kommentare
Hallo Anita, vielen Dank für den informativen Blog Beitrag. Auch fast 6 Jahre nach Erstellung immer noch hilfreich. Nachdem sich für letzten Donnerstag schlechtes Wetter in deiner Heimat angesagt hatte, haben wir spontan einen Trip nach Venedig unternommen. Deine Tipps und Infos haben uns sehr geholfen, diesen Ausflug zu einem Erlebnis werden zu lassen.
10. Juli 2022 at 7:48Viele Grüße Thomas
Liebe Anita,
18. Dezember 2017 at 15:58ja, das leidige Thema Essen in Venedig. Ich habe trotzdem schon oft dort gegessen und möchte dir und deinen Leserinnen und Lesern gerne 2 Empfehlungen hier lassen:
1. In der Gegend vom Campo Santa Margherita, da hier viele Studenten unterwegs sind.
2. Alternativ und ruhiger mit dem Vaporetto über den Kanal nach Giudecca fahren (für alle, die das Ticket sowieso haben) und direkt bei Redentore essen. Ein schlichtes, aber gutes Lokal, in dem ich schon öfter gegessen habe. Man sitzt nahe beim Wasser und hat neben gutem Essen auch noch einen tollen Blick!
Liebe Grüße
Elena
Und wie wär‘s mit einer Anreise mit dem Flugzeug? Man checkt in Nötsch ein und landet 73 Minuten später auf dem knuffigen Sportflugplatz Aeroporto di Venezia San Nicolò direkt am Lido. Keine Parkplatzprobleme, keine Maut und man hat viel mehr Zeit die Stadt zu erkunden.
1. Februar 2017 at 21:36Ach, ich hab’s ja gewusst. Venedig sieht wunderschön aus. Ich kann mir gut vorstellen, durch die viele kleinen Gässchen zu laufen. Die Touristenmassen schrecken mich aber schon ab. Da würde ich auf jeden Fall eher abseits laufen. 😉 Vielen Dank für deinen Einblick in Venedig und die Tipps. 🙂
LG Daniela
29. Oktober 2016 at 20:37Danke, liebe Daniela. Venedig hat trotzdem ein eigenes Flair mit den vielen Brücken, Kanälen und wunderschönen Palazzi. Besonders am Abend ist Venedig einzigartig, wenn die Tagesgäste die Stadt wieder verlassen haben.
30. Oktober 2016 at 8:37Hallo Anita, da kann ich dir nur zustimmen, mit dem Auto nach Venedig ist nicht zu empfehlen! Parken ist sehr teuer, dazu kommt die Maut. Ein weiterer Tipp von mir. Kaffee immer an der Bar bestellen! Ist auch viel billiger, als wenn man sich an den Tisch oder gar auf die Terrasse setzt 😉 Aber Venedig muss man einfach gesehen haben, und man ist ja wirklich schnell dort! LG
12. Oktober 2016 at 8:34Hey, liebe Astrid! Du hast absolut recht, denn Kaffee ist sogar in Venedig günstig – wenn er an der Bar getrunken wird! Du bist ja sicherlich berufsbedingt schon viel öfter dort gewesen als ich und es freut mich, dass du Venedig trotzdem auch ins Herz geschlossen hast, obwohl es eine Touristenhochburg ist. VLG
13. Oktober 2016 at 17:37